8/08/2007

Wenn der Mond in den Sand faellt

G'Auf again

so von wegen Urlaub und schoenes Wetter, das gibts wohl nur zu Haus in Deutschland! Exmouth bildet die Grenze zwischen tropischen Wetter im Norden und kuehleren Wetter im Sueden. Das heisst wenn man im Winter hier herkommt zum Tauchen kann es durchaus sein, dass man nicht zum Wasser gehen muss sondern das Wasser zu einem kommt - des einen Berg (Moses) ist des anderen Meer, dass ich aber leider nicht teilen im Stande bin und folglich erweiche. Womit mein grosser Tauchtrip, an meiner Stelle, ins Wasser gefallen. Sprichworte ohne Ende zu dem Thema - mein Lieblingssprichwort der Woche "there is always a silverline in a dark cloud". Meint soviel wie nie die Flinte ins Korn werfen denn nach jeden Regen kommt wieder die Sonne. Und schliesslich macht man von schlechtem Wetter kein Bild - ihr braucht ja nur mal rausguggen - noar :-)
Da kommt man dann schon mal zum lesen des einen oder anderen Buches (wie "Seven Up") und stolpert ueber schoene Konstrukte der englishen Sprache "His complexity was the colour of strong tea." (aus "Single Men").


Kuerzerum ("cut a long story short") statt der 3 Tage Tauchen mit Walesharks, Mantas... und schlafen im Swag (ne Art Kombination aus Zeltsack mit Matratze und Schalfsack) gabs nur 3 Tauchgaenge. 2 am Tage und ein Nachttauchgang. Vom trueben Wasser wenig gestoert naehert sich da unter anderem eine paarungsbereite Seeschlange. Die sind so kurzsichtig, dass sie mich mit einem ihrer Art verwechselte - dabei sehe ich im Taucheranzug mit Tank... wohl eher aus wie ne Boje. Als die Neuronen im Schlangenhirn den Groschen fallen liessen, zog sie natuerlich sofort Leine. Die tagsueber aufgescheuchte Seeschildkroete hingegen witterte ihre 15 Minuten Ruhm und liess es sich nicht nehmen die Leuchtshow in der naechtlichen Unterwasserwelt mit ihrer Anwesenheit zu beehren. Leider waren das aber nur die Tauchscheinwerfer der 13 Taucher die immer wieder ihre Buddies (man taucht immer in 2er Team) suchten. Nach insgesamt nur 90 min Tauchzeit gings raus aus dem Wasser und Exmouth. Nee ganz so uebel war das Wetter nicht wie ich es hier schildere. Schliesslich hatten wir vorher auch einige schoene Tage, von den 2 zum Schnorcheln im Ningaloo Reef bleibende Erinnerungen sein werden. Das hellblaue Wasser haelt einen nicht nur 1-2m ueber den Korallen, nein die Stroemung erspart einem das weiterschwimmen. Wer allerdings mal ne Korelle genau sehen will muss schon bissle paddeln. Dabei gibts dann alles - vom ueberfuellten Strand bis 2km Strand fuer einen allein, von Wasserschildkroeten, Seeloewen, Stringrays bis riesiegen Muschel, von kleine farblosen Fischen bis zu farbenpraechtigen "Monstern". Vielleicht hat ja der 2MW Langwellensender, der Sender von Boeing oder der 2. Sender der australischen Armee was damit zu tun? Ne nicht wirklich, aber wer Elektrosmog fuehlen will aber am Bondegi war ist wohl gerade elektronisch Verschnupft.



In den naechsten Tagen gings haupsaechlich weiter nach Norden, in das von Perth 2500km Entfernte Broom. Tage im Auto - vorbei im Millstream National Park, der Industriestadt Port Headland, Cape Keraudren und dem 80-Milen Strand (der natuerlich nicht "ganz" so lang ist). Angekommen in Broom gings endlich wieder ins Wasser. Hier ist mehr oder wenige ne ungefaehrliche Zone. Weiter im Sueden oder Norden muss man beim Bade mit ploetzlich auftauchenden oder sich durch unangemeldete Gaeste gestresst fuehlende neuen Bekannten rechnen. Hier sind, um mit anderen Worten zu sprechen Haie, Krokodile, Stonefische und Sting-Rays daheim. Australien macht sich ganz schoen bemerkbar - man kann nicht ohne Sorge (auf jeden Fall nicht ohne Sonnecreme) in die Sonne und auf keinen Fall gedankenlos ins Wasser.


Weil zumindest das 2. Problem in Broom mehr oder weniger nicht auftritt empfiehlt sich ein Ritt ueber die Wellen. Auf australisch bedeutet endet das dann mit ner Crew von 12 Leuten (neuen Freunde von alten Freunden aus dem Sueden - man trifft sich hier immer wieder) beimMieten von 3 Booten. Diese werden dann direkt vom Strand in Wasser gelassen, was mit nem 4-Radfahrzeug (kurz 4WD) kein Problem ist. Schon wenn sie Wasser beruehren, scharren sie mit den Hufen. Oder waren das die Maedels die ihre Pferde hier ausreiten oder doch die Touris die mit Camelen in den Sonneuntergang schaukeln? Initative ist gefragt, nicht umsonst hab ich die Kaution gestellt. Schliesslich duesen wir mit unserem 75PS Boot (unfallfrei) uebers Meer, suchen mit dem Fish-Finder nach unserem Abendbrot, Angeln, Schwimmen und geniessen die Sonne. Spaeter wird Toni ein anderes Boot versehentlich rammen und seien "Kriegskasse" um 1000$ erleichtern muessen - ne Haube fuer nen grossen Aussenborder kann ganz schoen teuer sein! Das wir den Tag mit nem Riesenfisch-Barbi (BBQ, Barbeque) beenden haben wir weder der Elektronik (Fish-Finder) noch unseren, definitiv vorhandenen, Anglerfaehigkeiten zu verdanken. Vielmehr war der Fang fuer die beiden Angler zu gross - sie konnten (wohl eher wollten) ihn nicht in kleine Boot hieven, geschweige denn essen - Glueck muss man haben.













Fast koennte man denken wir waren nur zum Spass hier, dabei wollten wir doch nur die "Stufen zum Mond" sehen. Eigentlich kann man das Phaenomaen an vielen Stellen auf der Welt sehen, aber in Australien nur zwischen Exmouth und Broom. 2 Tage nach bestimmten Vollmonden spiegelt sich das Licht des aufgehenden Mondes in dem durch Ebbe freigelegten ebenen, dabei aber noch leicht welligen und feuchten Sandstrand - der Tidenhub beiVoll-/ Neumond ist ja besonders stark. Ueberall stroemen Menschen an den Strand den das Wasser freigegeben hat. Entweder sitzt man im Campingmoebel, lauscht von Fisch und Pommes auf oder sitzt auf dem Sandhuegel (wie wir) und hoert dem Didge(ridoo) zu. Einmal mehr an die Mondwanderungen erinnert, gehe ich unter der Himmelsuhr nach Hause. Wie nicht anders zu erwarten dreht sich auch hier der Himmel 15 Grad pro Stunde um den Pol. Weil es aber (noch?) an nem Suedpolarstern fehlt muss man den hier "konstruieren" - man denk sich ne Linie zwischen .... und wo die dann die diagonale von ... schneidet is "Sueden". Zur Groborientierung reicht das Kreuz des Sueden, dass sich (wie alles andere auch) um den "Suedpol" dreht. Nachdem wie nun das Kreuz an den Himmel genagelt ist laesst sich die Zeit realtiv einfach bestimmen, so denn die Angabe auf ne halbe Stunde genau reicht.


Tagsueber braucht es dann doch noch ner Uhr (oder Teflofon). Unter anderem ist man dann rechtzeitg zur Fuetterung der Krokodile. Das mein Outdoor-Held Malcom Douglas hier ne Krok-Farm wird mir erst bewusst als das Schild dick und fett vor meiner Nase haengt. Allein mit der hier ueblichen Rundung der Preise (durchaus werden Sachen mit 1.96$ ausgepreist um dann auf 2$, selten auf 1.90$ gerundet zu werden - je nach Geschaeftspolitik) ist auch der Preis von 25$ (16Euro) nicht zu erklaeren gewesen. Im Gegenzug wird das ganze ausgekostet - aber auch das kleinste Krokodil passt nicht im meinen, doch zugegebener Massen grossen Schlund. Oder ist es ne Krokodil-Ess-Blokade ausgeloest durch die Tour an den Gehegen der Grossen vorbei. Es ist schon unglaublich wie sich ein 7 m Monster in nem kleinen Tuempel verstecken kann, um bei Stoerung durch einen unschuldigen Voll-Plastik-Ball hervorzuschiessen, die Zaehne in den selben zu versenken und rumzuwirbeln. Da hilft es auch nur bedingt zu Wissen, dass sie zwar bis zu nem Jahr ohne Nahrung (nicht wie ich 5 Minuten) oder ne Stunde unter Wasser sein koennen und trotzdem "schon" nach 1-2 Minuten Kampf total fertig sind. Eher schon hilft die Tatsache, dass nur die Salzwasserkroks gefaehrlich sind. Suesswasser-Kroks wollen einen einfach nicht. Die auch eigentlich ungefaehrlichen Alligatoren werden in USA hauptsaechlich entfernt weil sie den kalifornischen Swimmingpoll immer wieder dreckig machen ohne die Hausregel zu beachten. Aufgefressen (von den Salzwasser oder korrekter Leistenkrokodilen) werden kann man hier hingegen bis zu 1000km von der Kueste entfernt. Aber nun die gute Nachricht, den Kroks ist im Moment kalt bei 30 Grad. Dass das ihren Appetiet verdirbt ist mir ganz angenehm. Und nun die wirklich gute Nachricht, zumindest fuer mich, die Dickhaeuter gehen immer auf das schwaechste, meint kleinste Opfer - womit ich definitiv aus dem Rennen bin... Und wieder ein Pluspunkt fuer ne feste Partnerschaft! Im 10Cent (uppps fuer Europaer 1Euro-Muenzen) Urraubtierhirn ist eben nicht Platz fuer komplizierte Regeln. Um auch die letzten Zweifel auszuraeumen warnt ab jetzt ein Krokodil-Hut-Band schon von weitem vor mir. Mal sehen wie die Reaktionen ausfallen wenns gleich auf in den Nord-West-Busch geht. Aber so richtig allein werden wir wohl da nicht sein. Die "Hauptstrasse" soll wieder ne 25m-Staubpisten-Autobahn sein mit jeder Menge verkehr (das meint hier mindestens 1 Auto alle 10 Minuten). Schliesslich sind wir nicht die einzigen, die gerade aus dem kalten Sueden fliehend die Monsun und Orkan freie Zeit nutzen wollen.



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da verbeleibt mir nur noch Prost und gib Stoff Allder


PS: aber auch das Verabschieden von Christl gelingt nicht ohne Schmunzeln - zuerst das Team "OVERLANDCRUISER": Adrian, Christel und Toni, den Kunden rechts kenne ich nicht















PPS: Auf spezielle Anfrage meines lieben Marcos hier die Route (jetzt auch vergroesserbar)



PPPS: Im Internet sitzend gibts dann doch wieder deutsche Musik. Ja weder in kanadischen noch in australischen Outback entgeht man DJ Oetzi. Oder man stolpert ueber gute Bands wie "John Butler Trio"
oder interessante Bands wie "Dresden Dolls". Letztere leiten ihren Namen wirklich von Dresden ab...



PPPPS: --- to be continued --