3/28/2007

Feste feiern

Nach dem Rennen ist vor dem Rennen, zwischendrin noch etwas Kunst-, Musikfestival bevor es weiter ging. Inzwischen in Perth angekommen ne neue Linie suchend (alte Linie ist Geschichte - Hose passt schon lang nicht mehr :-D ) will ich all das nochmal erleben...

All die Aussichten auf Kleinkunst mit dem Trubel drum rum hatten mich ja aus der Wueste zurueckgelockt. Da war ich nun voller Hoffnung mit den Bildern des Dresdener Schaubudensommers im Kopf, von dem ich viel zu wenig mitgenommen hatte. Im nachhinein kann ich ueber meinen falschen Geiz diesbezueglich nur lachen. Also auf in das nach Edinburgh 2. groesste Festival. Es bietet alles von Musik, Komikern, Kabaret, Theater, Dichtungen, Tanz und Grafiken - grosse Welt der Kleinkunst. Fast jeder orientiert sich dabei am Fringestandard und verlangt fuer ne Show die 1 Stunde dauert 20$ pro Person. Jeder der dabei nicht gleich als billig abgestempelt werden will orientiert sich daran wie Mark mir erzaehlte. Seine Show drehte sich dabei um Schimpfwoerter, ihre Verbreitung in England und Australien, ihre Herkunft... weil ich ja aber ein zutiefst friedlicher Zeitgenosse zu bleiben gedenke hab ich das alles schon wieder vergessen! Sie war wie unsere erste Show "Women with Standards" (immer hin 30$!!) nicht schlecht aber schlichtweg ueberteuert. Andere Shows waren einfach nur peinlich. So hatte ich groesste Sorge um den alten Kuenstler "movin' melvin brown", er koenne sich bei den sportlichen Einlagen waehrend des Steptanzes ernstlich verletzen. Zur Vorsicht rueckten wir einigen Reihen nach hinten, die wohl nicht umsonst noch frei waren. Neben den Peinlichkeiten und ueberteuerten Show gabs natuerlich auch Perlen. Leider bekamen die grossartigen Doormats nicht von Anfang das gebuehrend grosse Publikum. Die Bajkal-Maedels, welche frapierende Aehnlichkeit mit einigen Herren der Hillbilly Hut-Abende hatten, waren ebenso grandios wie "Adam Page Solo". Adam, mit unzaehligen Instrumenten und Dingen ausgestattet, entwickelte seine Musik. Einzelne Spuren von Instrumenten oder Geraeuschen wurden nacheinander, durch das Publikum inspieriert, intoniert oder kommentiert aufgenommen. Am Ende kann ich nur sagen - entweder Moneten fuer die ganz grossen aufsparen oder eben fuer solche "kleinen" Perlen investieren. So viel wie wir dachten war dann aber doch nicht los, es waren einfach sehr viele Kuenstler da. Mehr oder weniger umsonst arbeitete mein "Untermieter" im Doppelstockbett - Tim. Halbjahrlich als Strassenmusiker in der ganzen Welt zu Hause. Als er mir dann noch Bilder von seiner kurzen Dresdenabstecher zeigte musste ich ihn glatt einladen - hab in erstmal ueberzeugt in DD nochmal reinzuschauen, wer gerne nen Musiker beherbergen moechte kann sich vertrauensvoll an http://www.myspace.com/timscanlan wenden :-)

Weil das ganz rumsitzen zu anstrengend ist, hab ich nen Ausgleich gesucht und gefunden. Ja das einarmige Reissen hatte sich zwischenzeitlich meiner bemaechtigt. Hatte ja noch den Rueckstand von ueber 30 Buechsen australischen Biers aufzuholen! Zwischendurch kann man ja dann im belgischen Pub auch nochmal andere Sorten probieren. Beinahe haette ich das nicht einmal bekommen. Passend zum jeweiligen "Spezialbier" gibts besondere Bierglaesser. Diese wiederum bekommt man nur gegen nen Pfand. Da greift wieder das australische System. Egal was man macht, wie Konto anlegen, Zugfahrkarte kaufen, Brief aufgeben, in nen Club, in ein Hostel geht, Sachen im An-und-Verkauf verkloppt oder eben ein spezielles Bier-Glas verwenden will, immer wird man nach ner "ID" gefragt. Interesanterweise spielt es dabei keine Rolle welcher Art die Identifikation ist, solange es sich um eine Karte mit nem Passbild handelt. Es kann der Studentenausweis, ne Bankkarte oder der Fuehrerschein sein. Letzterer wird hier standardmaessig als Ersatz fur den, nicht vorhanden, Personalausweis verwendet. Allgemein gibts so Ratingsystem fuer IDs (http://www.ocba.sa.gov.au/licensing/cardsystem/100points.html). So musste Elisabeths ID herhalten damit ich nicht immer nur Wasser trinken muss. Ist halt auf Dauer nicht gesund und lecker, wenn hier jede Menge Chlor verwendet wird. Man bekommt es mit den hiesigen Sirups zwar einigermassen uebertuencht, hin und wieder tut Abwechslung aber not.

Ein Art Zauberland hatten dann die Macher des Musikfestivals Womadelaide geschaffen. Damit fanden sie sich nicht nur in oertlicher als auch in gestalterischer Naehe des Fringe, trieben es nur etwas weiter. Das ganze Gelaende war mit Fahnen uebersaet, die Buden liebevoll zu "Doerfern" zusammengefasst. Jede mit Matten verkleidet bildeten Sie eine organische Gemeischaft im botanischen Park. Die fuer Australien ungewohenlichen kraeftigen, saftigen, weit ausragenden Baume mit Leben- und Schattenspenden gruen versetzten einen in Ort und Zeit. Die unwirkliche Beleuchtung durch Lampenketten mit allen erdenklichen Lampenschirmen, haette nicht gedacht, dass soviele die 70er ueberlebt haetten, trug wohl ihren Teil dazu bei. Ich fuehlte mich wie im Land der Hobbits. Wie Filmmusik waren auch die Stuecke, total verschiedene Stile, alle mir bis dato unbekannt. Neben Elektro-Tang (Gotan-Projekt), Irish-Folk (Lunasa) , afro-jazz-funk Musik (Femi-Kuti), Reggae, Funk (http://www.fatfreddysdrop.com/) und auch etwas Pop (Augie March) und indische, spirituelle Musik - es ging quasie durch alle Richtungen. War einfach irre mittdrin zu sein, kein Gedraenge, einfach platznehmen und geniessen. Nicht permanent ohrengefaellig, aber stehts interessant. Wie typisch hatten die meisten ihre Beach-Chairs mitgebracht. Sind so ne Art abgesaegte Klappstuehle, natuerlich nicht ohne die iso-behaelter zu vergessen. Da kommt dann die gerade erworbene und noch kalte Bierbuechse rein. So oder auf nem Handtuch oder stehend laesst sich ein unvergessliches Wochenende erleben.

Die englischen Wurzeln werden einem sofort wieder vor Augen gefuehrt wenn es zu dem Pferderennen geht. Frau traegt Hut, holt die besten Kleider aus dem Schrank und aufgebrezelt wird dem Traveller (mir) klar, dass man hier nur Statist ist. Der obligatorische Wetteinsatz ist naturlich verloren, wer gewinnt den schon beim Pferderennen! Die Welt rueckt dannach wieder zusammen, spaetstens wenn man Sascha begegnet. Der Polizist aus Russland war fuer die "Police and Fireman Worldgames" nach Adelaide gekommen. Zum Glueck war sein English besser als mein Russich, unglaublich das ich das mal gelernt hatte, oder haben sollte. Ihn auf der Eroeffunungsfeier der Spiele wiederzutreffen war schon ein richtiger Zufall zumal es vorher Stunden gedauert hat Elisabeth und Ante zu orten.


Langsam hatte ich genug vom Feiern und meine 14-Tage-Regel war auch in Gefahr. Nein nix schlimmes, hatte mir nur vorgenommen spaetesten nach 2 Wochen das Hostel zu wechseln. Als naechstes Abenteuer stand Zugfahren auf dem Plan. Der Indian-Pacific faehrt direkt nach Perth und ist nicht viel teurer als der Flieger aber deutlich interessanter. Abschiedskuchen gebacken und los... Erst gehts 400km nach Norden und dann nur 2500km strikt nach Westen also nicht viel anders als Zuege zu Hause! Nur etwas australisch - eben viel weiter und immer gerade aus! Dafuer hat man dann 38h/ 2 Naechte Zeit seinen Sitz in alle erdenklichen Positionen zu stellen um irgendwie Schlaf zu finden. Wird tagsueber aber wieder von der Landschaft gefangen genommen. Es ist unglaublich wie viel sich aendert, wenn sich der laengsten geraden Zugstrecke der Welt (478km) eigentlich nix aendert. Das Zuginterioer aus den 70er/80er Jahren hat sicher zu dem Erlebnis beigetragen, was aber spaetesten etwas bedrohlich wird wenn die Fahregeraeusche ebenso alte und ungewartete Waggen vermuten lassen. Einer der beiden Tankstopps war Kalgoorlie eine typische Bergarbeiter-Stadt. Alles wird nur durch das gefundene Nickel und Gold am Leben gehalten - sonst hat der Mensch hier draussen nix zu suchen. Fuer den Abbau wird aber alles rangeschaft, koste es was es wolle. Auch das hilft nicht lang, die meisten der Minenarbeiter mit denen ich gesprochen hab waren nicht mal 1 Monat dabei! Das entspricht nicht gerade der heimischen Tradition. Um sie hochleben zu lassen verabschiede ich mich standesgemaess mit einem

Gauf und Prost!

PS: Aus der Tages Zeitung zu den Police- and Fireman Worldgames:

Welcome mate

IT doesn't matter if you've just met someone, they are your mate and you schould refer to them as such as many times in conversation as possible: "G'day (Good Day A.d.R.) mate" etc. By some freak of nature schould you find yourself in a heated discussion (we're all pretty laidback here, so picking a fight can be difficult), it is still appropriate to call your adversary, mate.

For instance "I don't know who you think you are mate, but back off" Or "Mate, you've got rocks in your head if you think..."

Get the point mate?

Beertime

When is a schooner of beer not a schooner? In SA (South AUS A.d.R.), apparenty. Here, a schooner is 285ml of alcohol and a pint is 425ml. In Victoria, 285ml is called a pot, 425ml is a schooner and 570 is a pint. And justt to confuse things even more in New South Wales, 285ml is a middy, 425ml is a schooner and 570ml is a pint.

PS: If you want ti fit in, pretty half our population drinks Coopers, so it's a safe bet.

Horsing around

If you are offered a trip to "the Horse", beware that no equine sports are involved. It is in fact a, er, gentlemens club. While we could make all kinds of jokes about mounting and wips that would be just plain tacky, so we won't.

3/06/2007

Rock and Roll


Die Einkaufstour mit dem Hostel-Wagen war nur der Anfang einer kurzen, aber intensiven Beziehung. Schliesslich bleibt keine andere "schnelle" Option wenn der Mechaniker hilflos aufgibt. Was spricht gegen einen pro-forma Kauf mit Ruekkaufoption, die kleine Luecke im "Vertrag" betraf den unwahrscheinlichen Fall des nicht wiederkehrenden Autos... Wer jetzt schon ein paar andere Blogeintraege gelesen hat weiss dass das Normale zuerst auszuschliessen ist - so laeufts halt im austraulischen Urlaub nie!! Bleibt noch zu klaeren wie man das Auto verschwinden laesst, Abenteuer erlebt und doch wieder nach Adelaide kommt.

Nach dem Entschluss aufzubrechen ging alles recht schnell, innerhalb eines Tages waren wir soweit. 90 Liter Wasser (2-3Tage fuer 4 Personen in der Wueste), Reserverkanister, Essem fuer etwa 14 Tage und Campinggeruempel wurden im Auto verstaut und los gings auf den Highway A1 durch die Stadt nach Norden. An der ersten Tanke Oel, Fluessigkeiten checken, dabei den Reifendruck nicht vergessen! So rollten wir auf die Flinders Ranges zu. Nach der ersten Campingnacht verlies uns das Gruen Halm fuer Halm, immer wieder erinnerten ausgetrockene Flussbetten an das ferne Wasser.

Eine kleine Hotelanlage im Krater Wilpena Pound ist da ne richtige Oase. Auch hier gibts nen Pool, nachdem die warme Dusche Tonnen roten Sandes und Schweisses von der Haut gewaschen hat. Die durchschnittliche Temperatur des kalten Wassers liegt bei etwa 20 Grad, die des Pools vielleicht bei 30 - was den Einsatz der grossen chemischen Keule noetig macht. Das hat spaeter leider auch Folgen fuer "gekuehlte" elektrische Geraete, wie Handy und Fernbedienung fuer die Wegfahrsperre. Bei der Hitze hatte ich die doch glatt in der Tasche vergessen. Trocknen reinigen und ... zum Glueck ging die Fernbedienung, fuers Handy war der Cocktail zu stark!

Am naechsten morgen gings dann auf den Kraterrand und schweisstreibend wieder runter. Ab ins Auto und auf die Staubpiste, ab jetzt kommt man nur mit nem 4WD weiter - womit wir mehr oder weniger alleine sind. Mit den Bodenfreiheiten von normalen Autos laesst sich sonst nur ein neues Flussbett bauen. Nach Blinman gehts wieder auf den kleinen Outback-Highway nach Norden zum beruechtigten Oodnadatta-Track. Vorbei am Tagebau zur Staubpiste. Ein Tagebau ist wohl das einzige was nur etwas groesser als gewohnt erscheint, aber sogar hier in der Pampa muessen Orte umgesiedelt werden. Fahren ist dann etwa so als wuerde man daheim den naechsten Feldweg waehlen und darauf nach Spanien fahren. Die Staubfahne hinterm Auto links und rechts karges rotes Land mit einzelnen trockenen Bueschen gings weiter. Laesst man den Blick dann in die australische Ferne schweifen kreiiert die schiere Weite eine fatamorgana eines bewachsenen Landes ob der Leere zwischen dem Trockengewaechsen in der Naehe. Hinter jedem Huegel wartet nur immer wieder die gleiche Erkenntnis. Unterbewusst steigt mit jedem Kilometer die Sehnsucht nach saftigem Gruen, anfangs unmerklich kann sich keiner davon frei machen. Etwas Linderung bringt die saechsische Flagge im Outback-Pub, der etwas Kuehlung vor allem aber Befreiung von den unzaehligen Fliegen verschafft. Die verschwinden wieder 6 Wochen nach dem letzten Regen.

Wer findet das Auto im linken Bild? Vielleicht ist ja einfacher die Fliegen im Gesicht zu zaehlen?







Trotzdem setzen wir unseren Trip weiter fort. Es ist einfach faszinieren, man wird gerade zu euphorisch die Reifen rollen zu lassen. Dabei ist es kein Gehetze, je nach Beschaffenheit gehts mit 50 - 90 km/h zu Werke - wir haben Zeit und jede Menge Platz. Als Mahnung spielen ueberall kleine Sandstuerme mit Resten von Gebaeuden, Reifen, Felgen oder Autowracks. Ich versuche zwischendurch mir einen solchen Trip in Europa vorzustellen. Es passt werder meine Vorstellung von Raum noch von Zeit - es ist einfach nur Fahren, Fahren, Fahren .... Ich hab schon von einigen gehoert die einfach mal ne Runde drehen zum entspannen - hier wuenscht man sich auf der einen Seite nix anderes, es moege nie aufhoeren. Pff-pff-phfff diese Gedanken werden unterbrochen von nem wiederkehrenden, aufdringlichem und als sehr stoerend zu empfindenden Geraeusch vom linken Hinterrad. Soweit so gut, der Reifen ist also zu Wechseln, kein Problem solange man nen Zweiten hat - also gesagt getan mit unerwarteter, deswegen umso angehmerer moralischer Unterstuetzung eines Queenslaenders. Ja er wolhte halt mal ne "Runde drehen" und sich mal den alten Track ansehen - sind ja nur um die 2000km! Noch nen Platten will man da drausen dennoch nicht haben, drum gings auf Zehenspitzen die naechsten 60km. Einen neuen Reifen "getankt", Auto nochmal gecheckt, eine verdaechtige Lagerung gewechselt - nur um sicher zugehen. Dabei kam dann auch der Gabelstabler als Outback-Wagenheber zum Einsatz.

Die Deutsche vor Ort, hinterm Tresen, war sichtlich unerfreut nen dialektisch Verwandten vor sich zu haben. Was mich zum aktuellsten Spruch in Australien bring. Auf die Frage wieviel Einwohner Deutschland hat, folgt hier meist die Antwort "Es gibt 80 Millionen registrierte Deutsche, davon sind zur Zeit 20 Millionen in Australien!" Die Haltung zu eigenen Sprache aendert sich hier, als Alleinreisender, definitv. Zwar fehlen noch Vokabeln, unterlaufen falsche Betonungen oder wird mal ne unpassende Phrase verwendet - schon aus Hoefflichkeit gegenueber den Anderen bleibts beim Englisch. Nur wenns mal gar nicht weitergeht wird mal ein deutsches Wort eingebaut. Es ist schon erstaunlich wie bekannt hollaendische und schwedische Worte dann sind. Im ganzen gibt es Einem ein unangenehmes Gefuehl laenger deutsch zu reden - zumal dann immer die gleichen Fragen kommen, die gleichen Antworten erwartet werden... So gabs denn auf englisch, mit nem faszinierend eindeutigem Thueringer Dialekt, den Hinweis auf die "painted Desert". Dem folgend gings auf "nur" 150 ganz andere Kilometer. Die lange Strasse in den Horizont verwandelt sich unversehens in eine Fahrt auf gewundenen Pfaden durch alle Farben Rot. Hoch und runter zwischen kleinen Huegeln gesaeumt von den bekannten Bueschen. Aus den knorrigem Holz quoll ungewohntes Gruen - die letzten kurzen Regenfaelle hatten nicht nur Strassen weggeschwemmt, zum Glueck war wieder alles planiert. Alles das erzeugte einen faszinierenden Kontrast vom knalligen Rot der huegeligen Strasse gegen ausgeschuettete Paletten von Rot, die durch den staubigen Sand aufgesogen werden wie Wasser, um sich spaeter in spaerliches Gruen zu verwandeln.

Die Sicherheit eines Highway ist aber auch nur relativ. Nach dem Platzen eines Hinterreifens war das Auto leider nicht mehr zu fahren - so schnell gehts. Das gerade in solchen Momenten Gesellschaft kommt ist schon faszinierend. In unserem Fall handelte es sich um einen Feuerwehrmann auf ner Kontrollfahrt. Er hatte gerade seine woechentliche Kontrolle im Ayers Rock Resort gemacht und war auf dem Rueckweg nach Alice Springs (500km eine Richtung). Er half uns die Strasse zu sperren und orderte vorsorglich die einzigen beiden Landfahrzeuge des Royal Flying Doctor Service (Fahrzeuge in Alice werden nur in der Stadt eingesetzt). Wohlbehuetet und quatschend gings zum Resort. Seit Wochen war in der Klinik nix los! Somit gabs ne Art Privatbehandlung. Spaeter am Abend trafen wir Sie beim lokalen BBQ wieder - ein Ort in der Wueste ist klein. Inbesondere da die meisten der bis zu 5000 "Einwohner" (4. groesste Stadt der Northern Territories) im Hotel bleiben bzw. erst im Winter kommen. Als Patienten gab dann 2 Hotelzimmer fuer je 50$ (statt 350$) fuer 2 Naechte. Die Unkosten deckte wenigstens der RAA (lokaler ADAC) ab. Damit endete aber schon die Hilfe - Subnote im Vertrag "2 Tage Automiete werden erstattet, wenn verfuegbar" - natuerlich war in der Woche kein Auto mehr mietbar. Als rettender Engel in dem Moment kam Sandy (die Aertztin des RFDS) vorbei - auf das obligatorische "How are you?" hatten wir nur gewartet. Was nicht zu erwarten war das Angebot ihrerseits. Wir konnten vorerst ihr Auto bekommen um zum National Park zu fahren. Spaeter dann der Hammer. Ungluecklicherweise musste ihr Auto nach Adelaide (1500km unsere Richtung :-) - zum Reifenwechsel. Glueck muss man haben!! So nun erstmal etwas entspannen auf dem Campingground, das alte Auto entsorgen...






Und dann gings endlich wieder los nach Sueden. Ayers Rock Resort - Marla - Cooper Peddy, die Kilometer flossen vorbei... eigentlich wollten wir nur nen kurzen Stop machen. Bei ner Besichtigung eines Dugouts schlug uns Duncan vor doch mal in seiner "Bude" zu Uebernachten. Er "huettet" die Hoehle nur fuer nen anderen Typen und wartete auf kuehleres Wetter um sich sein eigenes Haus zu bauen. Extrem syrrealistisch wird es dann Nachts unterm fahlen Mondlicht, wenn aus den weissen Huegeln ringsum die Fenster warm scheinen und man "noodeln" geht. Damit ist die Opal-Suche im Abraum gemeint, der natuerlich auch beim Hausbau entsteht - damit kann der Ausbau richtig billig werden. Eh ich es vergesse - wer auch an ne grosse Katastrophe 2012 glaubt ist herzlich hierher eingeladen. Duncan freut sich ueber Besuch und wird mit dem Bau seinens Hostels Winter 2007 beginnen. Hierfuer sind helfende Haende gesucht - bei der Arbeit entdeckte Opale duerfen behalten werden!!! Bin gern bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Von da an trennten uns nur noch 850km von der Hauptstadt. Mit all dem gesehen begibt man sich mit seltsamen Gefuehlen zum Volksauflauf - dem Autorennen ueber 4 Tage. Schon ist man wieder mitendrin und faengt an sich wieder zu wundern. Jeder in dieser Stadt steht auf Holdon, es ist einfach ueberall, zwischen den Konzerten gibt es Schlachtrufe "Holden, Holdencity" ... eh man es ist doch nur "Opel"!!! Um dem holden-rot zu entkommen dreh ich mich um, was meinen Blick auf das zweitdominanteste in Australien lenkt - das Militaer, uberall Monumente, Mahnmale und Werbung. Na hat nicht Einer Lust Australien zu verteidigen, Kinder voran! Ok will mal nicht nur zynisch sein und gehe offen Auges durch die Stadt, den staetigen Ausdruck der Regeln allgegenwaertig. Wer auf nen Bus wartet, steht nicht etwa im Pulk oder lungert in der Gegend rum - nein es wird japanisch in Reihe gestanden, schoen aufgefaedelt. Man koennte echt Romane schreiben....